Vorwort Rodach Bote Ausgabe 2/2025
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ich hoffe, Sie sind alle gut in das neue Jahr gekommen, für das ich Ihnen von Herzen alles Gute, Glück, Gesundheit und Gottes reichen Segen wünsche.
Ohne Hellseher zu sein, kann man schon jetzt sagen, dass 2025 ein spannendes Jahr werden wird. Dafür wird nicht zuletzt die Bundestagswahl sorgen, die für den 23. Februar angesetzt ist. Die Wahlkämpfer stehen vor der großen Aufgabe, innerhalb weniger Wochen die Wählerinnen und Wähler für ihre Partei zu überzeugen. Da ist bei Winterwetter und Faschingslaune viel Kreativität gefragt. Doch auch für die Verwaltungen sind diese Wahlen außerhalb des gewohnten Turnus eine Herausforderung. Es gilt nun das, was normalerweise von langer Hand vorbereitet wird, innerhalb weniger Wochen zu organisieren.
Eine Sorge wurde uns in Wallenfels allerdings abgenommen: Unverändert viele Bürgerinnen und Bürger sind bereit, als Wahlhelfer einen Sonntag für unsere Demokratie zu opfern. Herzlichen Dank allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern! Neben den Wahllokalen im Bildungszentrum, in Wolfersgrün und der Schnaid, wird es zwei Stimmbezirke für die Briefwahl geben. Grund dafür ist der große Andrang, denn die Wahl mit Kuvert ist fast schon zur Regel geworden. Sollten Sie daheim wählen wollen, bleibt Ihnen allerdings nur wenig Zeit, denn die Wahlunterlagen können frühestens ab dem 10. Februar versendet werden. Aber vielleicht entscheiden Sie sich ja diesmal für den Gang ins Wahllokal. Erstens tut ein bisschen frische Luft gut und zweitens können wir die Urnenwahl gerade in den Ortsteilen nur dann aufrechterhalten, wenn genügend Wähler kommen. Sollten es nämlich weniger als 50 Stimmen sein, die abgegeben wurden, muss die Urne zur Wahrung des Wahlgeheimnisses in einem anderen Wahllokal ausgezählt werden.
Für Gesprächsstoff könnte im vor uns liegenden Jahr auch das Thema Windkraft sorgen. Wie Sie wissen, hat unser Stadtrat im Juni 2024 einen Bereich nördlich von Wallenfels, der sich von der Hohen Gredel im Leugnitztal bis zur Döbra erstrecket, als Vorranggebiet für die Windenergie vorgeschlagen. Nun prüft der Regionale Planungsverband (RPV) Oberfranken-West unter Einbeziehung der sogenannten „Träger Öffentlicher Belange“, ob die Fläche geeignet ist.
Wenn diese rechtliche Hürde genommen ist, stellt sich die entscheidende Frage: Können Windräder auf dieser Fläche überhaupt unter wirtschaftlichen Bedingungen errichtet werden? Die Antwort wird im Wesentlichen von zwei Punkten abhängen: Der Zuwegung, die gerade in der Bauphase leistungsfähig sein muss, und die Einspeisung in das Stromnetz. Aktuell ist der nächste dafür geeignete Punkt das Umspannwerk in Bad Steben, das 15 Kilometer Luftlinie entfernt liegt. Die Leitungskosten bis dorthin hat der Betreiber der Windräder zu tragen. Keine Sorge müssen wir haben, dass dort ein Windpark mit zig Anlagen entsteht. Aufgrund des schwierigen Geländes sind dort allenfalls zwei oder drei Windräder möglich.
Obwohl also noch nichts entschieden ist, sind bereits „Flächensicherer“ im Auftrag von Investoren unter-wegs, die Grundstückseigentümern verlockende Angebote machen. Ich möchte alle Besitzer entsprechender Flächen bitten, noch keine Verträge zu unterschreiben. Zum einen ist es selten gut, das „erstbeste“ Angebot anzunehmen. Zum anderen wäre es für uns als Gemeinschaft wichtig, nicht alleine eine mögliche Pacht im Auge zu haben. Solche Windkraftanlagen bieten nämlich auch für die Bürgerinnen und Bürger in den jeweiligen Gemeinden Chancen, sei es durch Beteiligungsmöglichkeiten oder einen Bürgerstromtarif. Diese Möglichkeiten sollten wir uns nicht dadurch verbauen, dass wir uns voreilig an einen Investor binden, über dessen Pläne wir nichts wissen.
Ihr
Jens Korn